Der SVS bietet Flüchtlingen neue, sportliche Heimat.

Bereits seit Beginn des Ukrainekrieges und der damit einsetzenden Fluchtbewegung auch nach Ansbach überlegte der Verein unter Führung von Vorstand Oliver Vogel, welche Unterstützungs-leistung und sportliches Angebot der Verein den Geflüchteten machen kann. In einer ausführlichen Debatte innerhalb der Vorstandschaft wurden im Frühjahr letzten Jahres drei Sofortmaßnahmen beschlossen. Zum einen zog der Verein die Eröffnung seines Vereinsheimes nach der Sanierung vor und spendete alle Einnahmen an eine Hilfsorganisation zur Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung. Eine zweite Maßnahme war der Beschluss, die Mitgliedsbeiträge für ukrainische Flüchtlinge für ein Jahr zu stunden. Mittlerweile hat der Verein über die Maßnahme „Sport schafft Heimat“ der bayerischen Staatsregierung eine finanzielle Förderzusage, aus der diese Kosten finanziert werden.

In einem dritten Schritt sollten die Rahmenbedingungen zur Integration der Flüchtlinge in den Sportbetrieb geschaffen werden. Hierzu wurde ein Flyer in ukrainischer Sprache entworfen, der das Sportangebot des Vereines darstellt. Ebenso machte sich der Verein auf die Suche nach Dolmetschern, welche im Sportbetrieb zu Beginn helfen sollten.

 

„Alle Maßnahmen waren darauf ausgerichtet, dass wir möglichst schnell den geflüchteten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen etwas Abwechslung durch unser Sportprogramm schaffen. Das Interesse blieb jedoch hinter unsere Erwartungen zurück“, so Vogel. „Es kam deshalb auch für unser etwas überraschend, dass im Herbst letzten Jahres  die ersten Kinder in unserer Volleyballabteilung anfragten“, erläuterte Vogel weiter.

Das Interesse gerade an dieser Sportart ist unter anderem damit zu erklären, dass Volleyball in der Ukraine populärer ist als hierzulande. Ein weiterer glücklicher Zufall ist, dass der Sparten- und Übungsleiter Alexander Kultuklu selbst russisch spricht und die Sprachbarriere damit entfällt. Dieser Vorteile sprach sich innerhalb der Flüchtlinge offensichtlich rum und die Kinder- und Jugendvolleyballgruppe wuchs erfreulich weiter. Mit Tatiana Vinogradova konnte der Verein auch noch eine zweite Übungsleiterin gewinnen, um der steigenden Mitgliederzahl gerecht zu werden.

 

Der Erwachsenenvolleyballgruppe schließen sich einige volljährige Flüchtlinge an.

„Insgesamt ist dies eine sehr gute Entwicklung und es freut uns, dass wir mit unserem Angebot den Geflüchteten etwas Spaß bereiten können“, so Spartenleiter Alexander Kultuklu. Was die Integration jedoch betrifft, sieht Vogel noch eine Baustelle: „Derzeit besteht die Gruppe nahezu ausschließlich aus ukrainischen Kindern und Jugendlichen. Mich würde es deshalb sehr freuen, wenn sich interessierte einheimische Kids der Gruppe anschließen und so vielleicht Freundschaften entstehen könnten.“

Als weiteren Schritt sieht Abteilungsleiter Kultuklu die Anmeldung der Kinder- und Jugendlichen in den Spielbetrieb. Ebenso ist es vorstellbar, bei weiterhin bestehenden Interesse eine Herrenvolleymannschaft zu melden.  

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